Seit dem Sommersemester 2022, existiert an der ASH das Antiklassismus-Referat. Wir verstehen uns als eine Anlaufstelle für Arbeiter:innenkinder und von finanzieller Armut betroffene Personen. Wir möchten Studis, die klassistische Erfahrungen gemacht haben miteinander vernetzen sowie Selbstorganisiation und gegenseitiges Empowerment fördern. – Wir sind selbst Studis, die von Klassismus betroffen sind.
An der ASH wird nach wie vor Klassismus wenig berücksichtigt und thematisiert. Uns hat es viel Kraft gegeben aus dem Gefühl, dass dieses Thema nur uns alleine betrifft herauszukommen und uns mit anderen Arbeiter:innenkindern und Armutsbetroffenen über die Probleme an der Uni auszutauschen.
Gemeinsam organisieren wir Veranstaltungen die vor allem auch auf die strukturellen Probleme an der ASH aufmerksam machen sollen.
Meldet euch gerne jederzeit bei uns per Mail, wenn ihr Unterstützung bei Dingen braucht, Interesse habt mit uns Veranstaltungen zu organisieren, euch anderweitig miteinzubringen, oder einfach Lust auf Austausch habt.
Alle Arbeiter:innenkinder und Armutsbetroffenen, die an der ASH studieren und Interesse haben im Referat mitzuwirken sind herzlichst eingeladen!
Schreibt uns an: antiklassismus@ash-berlin.eu
Hilfreiche Seiten:
https://www.arbeiterkind.de/berlin
https://www.rosalux.de/stiftung/studienwerk/studienstipendium
- Einklageverfahren
> wende dich damit bitte ans HoPo-Referat
- Semesterticket & Befreiung
> wende dich damit bitte ans Semtix-Referat
- Studienberatung vom StudierendenWERK
- Bafög & Sozialberatung anderer Unis
> Freie Universität: Bafög-Beratung des AStA
> Technische Universität: Bafög- & Sozialberatung des AStA
> Humboldt Universität: Bafög- & Studienfinanzierungsberatung
Wer es genauer wissen möchte:
Uns ist bewusst, dass der Antiklassismus-Begriff schwammig ist und nicht unbedingt den Kern der Betroffenheit ausdrückt. Wir haben uns dennoch für diesen Begriff entschieden, da wir es als armutsdiskriminierend betrachten, wenn Akademiker:innen sich um Begrifflichkeiten streiten und so Menschen die Möglichkeit nehmen, sich unter diesem Sammelbegriff zu vernetzen um diskriminierenden und unterdrückenden Strukturen entgegenzuwirken.
Auch ist uns wichtig zu betonen, dass Menschen unterschiedlich stark unter Armutsdiskriminierung, Milieu-Zuschreibungen und Klassenverhältnissen leiden. Aufgrund von gesellschaftlichen Verteilungsungerechtigkeiten, -ismen und Zuschreibungen. Wir gehen davon aus, dass ein viele der Menschen, die von Klassismus betroffen sind meist noch weitere Diskriminierungskategorie kreuzen. Wichtig ist uns hierbei Kämpfe zu vereinen und nicht unterschiedliche Diskriminierungsformen gegen einander aufzuwiegen oder auszuspielen.
Wir verstehen das Anti-Klassismus-Referat als einen Selbstorganisierten Space für Menschen, welche an der ASH Studieren und unabhängig vom Studium Armutserfahrungen gemacht haben/machen und/oder die ersten Menschen in ihrem nahen Familienumfeld sind, welche einen akademischen Abschluss gemacht haben, oder machen wollen.
Neben Sichtbarmachung von Diskriminierungsverhältnissen geht es uns vor allem darum eine Vernetzung unter Studierenden herzustellen. Denn gemeinsam ist es einfacher die Hürden, welche den Uni-Alltag als Armutsbetroffene und Bildungsaufsteiger:in häufig bestimmen, zu meistern.
Es gibt verschiedene Formen von Armut. Am bekanntesten ist die ökonomische Armut. Diese ist eine politische Kategorie welche veränderbar ist. Derzeit gilt in Deutschland als arm, wer (circa) weniger als 2135 als 4-köpfige Familie und 1251 € als Privatperson monatlich zur Verfügung hat. Wenn auch ihr von ökonomischer Armut betroffen seit und dennoch nicht in diese Kategorie passt, dann meldet euch gerne.
Uns ist bewusst, dass dies nur ein Anfang ist, der Weg zu einer befreite(re)n Gesellschaft ist noch lang.